Startseite » Grillrezepte » Für Experimentierfreudige – Bratwurst selber machen

 

Bratwurst selber machen ist nicht nur was für Fleischer, auch experimentierfreudige Griller versuchen sich an dieser Disziplin. Verständlich, denn ihr wisst erst, was eine Wurst ist, wenn ihr sie selbst hergestellt habt.

Do-it-yourself auch beim Bratwurst selber machen

Wir kennen es vom Häkeln, Nähen, Stricken, Basteln, Kochen usw. Die Do-it-yourself-Bewegung erfährt seit vielen Jahren einen ungebrochenen Zuwachs und das in allen Bereichen. Doch auch bei einem Klassiker der deutschen Küche, der Bratwurst, erfreut sich das Selbermachen steigender Beliebtheit. Das Schöne daran, dieses Hobby benötigt wenig Equipment zum Starten.

Was braucht es zur eigenen Bratwurst

Fangen wir bei den grundlegenden Sachen an. Ihr solltet euch darüber im Klaren sein, dass ihr mit rohem Fleisch hantieren werdet, welches ihr anschließend in Därme stopft. Wer also Berührungsängste vor rohem Fleisch hat, ist leider beim falschen Hobby gelandet. Nachdem dies geklärt ist, wenden wir uns der Grundausstattung zu. Ihr braucht:

  • ein gutes Messer
  • einen Fleischwolf
  • (optional) einen Wurstfüller
  • verschiedene Schalen
  • Gewürze
  • Fleisch
  • Schweinedärme

Das Grundrezept der Nürnberger Bratwurst

Doch all das schöne Equipment nutzt nichts, wenn wir kein tolles Rezept haben. In diesem Fall greifen wir auf die Nürnberger Bratwurst zurück. Der Schutzverband der Nürnberger Bratwürste e.V. gibt auf seiner Seite folgende Zutaten an:

  • Schweinefleisch
  • Salz
  • Pfeffer
  • Majoran

Außerdem gehört bei einer Nürnberger Bratwurst Piment, Narzisblüte oder wahlweise Zitrone dazu. So übersichtlich kann ein Bratwurstrezept sein. Die Komplexität lässt sich jedoch beliebig erweitern und findet nur in der Experimentierfreude der Bratwurstfreunde seine Grenzen.

Bratwurst selber machen in drei Schritten

1. Därme vorbereiten

Bevor ihr euch an das Brät macht, müssen die Därme vorbereitet werden. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Es kommt darauf an, ob ihr trockene gesalzene Därme nehmt oder schon abfüllfertige zur Verfügung habt. Die gesalzenen gehören mehrere Stunden ins kalte Wasserbad um das Salz entzogen zu bekommen. Dabei ist ein mehrfacher Wasserwechsel notwendig. Vor dem Füllen der Därme gehören diese aber nochmal eine halbe Stunde in warmes Wasser, um die optimale Elastizität zu erreichen.

2. Wurstbrät herstellen – Wolfen

Für einige stellt sich vielleicht die Frage, was eigentlich Wurstbrät ist. Ganz einfach, das Brät bzw. Wurstbrät ist das mit den gewünschten Gewürzen versetzte kleingehackte Fleisch. Auch wenn ihr das Fleisch in aller Regel beim Fleischer kauft, so lohnt es sich auch, die Onlinevariante in Betracht zu ziehen.

Um das Fleisch, welches ihr üblicherweise im Ganzen erwerbt, durch den Fleischwolf zu bekommen, muss es vorher zerkleinert werden. Als beste Lösung für den Fleischwolf haben sich jedoch Fleischstreifen erwiesen, besonders wenn Ihr einen Fleischwolf ohne Vorschneider verwendet. Ein weiterer Punkt ist die Temperatur, denn zur Verarbeitung sollte das Fleisch möglichst kühl sein. Nach dem Wolfen muss das entstandene Hack ordentlich mit Gewürzen durchgeknetet werden, damit es sich Brät nennen darf. Um zu testen, ob die Würzung gut ist könnt ihr entweder eine Testfrikadelle braten oder ganz einfach aus der Brätschüssel naschen.

3. Das Wursten

Nach dem Befüllen des Wurstfüllers (möglichst ohne Luftblasen) und dem Aufziehen der Därme kann das Wursten beginnen. Auch wenn es sich leicht anhört, beginnt ihr dabei am besten zu zweit. Denn Wurstfüller bedienen, Därme befüllen und Würste abdrehen erfordern gerade am Anfang einiges an Fingerfertigkeit. Ganz wichtig ist darauf zu achten Luftblasen beim Befüllen zu vermeiden. Denn die Luft lässt das Brät durch Oxidation grau werden und die Wurst schmeckt nicht so, wie sie sollte. Keine Panik, die Luftblasen könnt ihr mit einer Nadel aufstechen und somit trotzdem ein gutes Geschmacksergebnis erreichen.

Learning by doing

Viel weiter ins Detail möchten ich an dieser Stelle gar nicht gehen, denn bekannterweise geht Probieren über Studieren. Zu strenge Rezeptvorgaben hindern nur am Experimentieren mit Fleisch und Gewürzen. Form, Farbe, Geschmack und Geruch, es liegt in euren Händen, eine ansprechende Köstlichkeit zu gestalten. Auf jeden Fall sollte euch das Bratwurst selber machen Freude bereiten. Falls ihr euer eigene leckere Wurstkreation gefunden habt, lasst mich an eurem Rezept teilhaben.