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Für echte Grillfreunde ist der Dutch Oven schon lange kein Geheimtipp mehr. Vielmehr hat sich der kultige „Dopf“ in den letzten Jahren erneut als beliebtester Outdoor-Kochtopf etabliert. Kochen, Braten, Schmoren, alles kein Problem. Doch was hat es eigentlich genau mit diesem Oven auf sich?

Was ist ein Dutch Oven?

Der Dutch Oven in seiner klassischen Form ist ein runder gusseiserner Topf mit drei kurzen Beinen. Durch die Füße ist es möglich, den Topf direkt in die Glut zu stellen. Geschlossen ist er mit einem passenden Deckel, ebenfalls aus Gusseisen, der leicht nach innen gewölbt und mit einem Rand versehen ist. Der Rand und die Wölbung ermöglichen es, Glut auch von oben auf den Topf zu geben. So kannst du den Dutch Oven wie einen Ofen gleichmäßig mit Ober- und Unterhitze beheizen. Zusätzlich sind die Feuertöpfe oft mit einem Henkel versehen. Daran kann der Topf zum Kochen problemlos an einem Dreibein über das offene Feuer gehangen werden.

Beliebt für das Garen bei hohen Temperaturen sowie für langsames Schmoren, bieten sie mit ihrem dicht schließenden Deckel eine ideale Umgebung für dasZubereiten von Speisen, indem sie Wärme und Feuchtigkeit einschließen. Der Deckel kann auch zum Grillen verwendet werden. Dutch Oven sind für die Verwendung mit Briketts oder Kohle auf Feuerstellen oder Feuerschalen konzipiert und finden häufig Anwendung beim Zubereiten von Aufläufen, Eintöpfen und Braten. Sie sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich, auch mit oder ohne Füße, um den Bedürfnissen verschiedener Kochanforderungen gerecht zu werden.

Der Feuertopf ist Vielseitig: Das kann der Dutch Oven

Ob auf der heimischen Terrasse, am Lagerfeuer oder sogar auf dem Grill – der Dutch Oven fühlt sich überall zu Hause. Du kannst den Gusseisentopf direkt über der Feuerstelle platzieren, mit Kohlen bedecken oder auf deinem Grill nutzen. Besonders interessant wird es, wenn du die Technik des „Dutch Oven Grills“ anwendest: Hierbei wird der Topf als Mini-Ofen auf dem Grill genutzt, was dir ermöglicht, Brot, Pizza und sogar Kuchen im Freien zu backen.

Dutch Oven sind echte Alleskönner. Wer das Feuer und die Glut unter Kontrolle hat, kann die Temperatur im Inneren des Ovens präzise regulieren. Durch die Materialeigenschaften des Gusseisens passt sich die Temperatur sehr langsam und kontrollierbar an. Zusammen mit dem Deckel funktionieren Dutch Ovens wie kleine Backöfen, in denen sich die Hitze gleichmäßig verteilt. Das Backen von Brötchen und Brot ist damit kinderleicht. Sogar Kuchen lassen sich so zubereiten. In der Funktion als Bräter sind gusseiserne Töpfe unschlagbar. Eintöpfe werden besonders aromatisch und Braten besonders saftig. Ohne den Deckel und mit ein wenig Fett auf dem Boden lässt sich ein solcher Topf wunderbar als Pfanne verwenden. Durch die Struktur des Gusseisens und die hohen Temperaturen wird jedes Steak perfekt. Bei niedriger Temperatur und mit einer guten Patina lassen sich Spiegeleier fast wie aus einer antihaftbeschichteten Pfanne lösen. Kaum ein Gericht lässt sich nicht in einem Dutch Oven zubereiten. Backen, Schmoren, Braten – die Nutzer von Chefkoch zeigen, was mit den gusseisernen Ovens alles möglich ist.

Darauf solltest du beim Dutch Oven kaufen achten

Es gibt zahlreiche Modelle und Hersteller für die gusseisernen Töpfe. Deshalb solltest du beim Kauf eines Dutch Ovens einige Faktoren beachten um sicherzustellen, dass du das richtige Modell für deine Bedürfnisse kaufst:

  • Material: Achte auf hochwertiges Material wie Gusseisen, das eine gleichmäßige Wärmeverteilung gewährleistet und langlebig ist. Überprüfe, falls vorhanden, auch die Emaille-Beschichtung, um Rostbildung zu vermeiden. Gusseisen ist zwar die beliebteste Wahl für den Dutch Oven, er kann jedoch auch aus Alumionium, Keramik oder Emailliertem Stahl hergestellt werden. Die verschiedenen Materialien haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die du vor dem Kauf deines Grilltopfes auf jeden Fall vergleichen solltest.
  • Größe und Form: Den Dutch Oven gibt es in vielen Formen und Größen. Wähle die Größe des Dutch Ovens entsprechend der Anzahl der Personen aus, für die du kochen möchtest. Kleine Feuertöpfe haben eine Größe von etwa 5 Litern, mittelgroße Grilltöpfe fassen 9 Liter und ganz große sogar bis zu 14 Liter. Die Größe des Dutch OVens bestimmt dabei auch, für wie viele Leute du kochen kannst. Während ein kleiner Topf ideal für Einzelportionen oder Beilagen ist, eignet sich ein großer Feuertopf perfekt für Familienfeiern. Bist du dir nicht sicher, welche Größe die richtige ist, kannst du diese Faustregel berücksichtigen: Der Dutch Oven sollte etwa 1,5-Mal so groß sein wie dein größter Topf oder deine größte Pfanne. So kann dein Essen gleichmäßig garen, ohne dass der Topf überkocht. Berücksichtige dabei auch die Größe deines Ofens oder Grills. Meist sind die gusseisernen Töpfe rund. Es gibt sie aber auch oval und quadratisch.
  • Deckel: Achte auf einen passenden Deckel, der eng schließt, um Feuchtigkeit und Aromen zu erhalten. Ein Deckel mit integrierten Füßen ermöglicht zudem das Stapeln von Dutch Ovens.
  • Zubehör: Einige Dutch Ovens werden mit zusätzlichem Zubehör wie einem Tragegriff oder einem Thermometer geliefert. Überlege, ob du solche Extras benötigst, um dein Kocherlebnis zu verbessern.
  • Preis-Leistungs-Verhältnis: Vergleiche verschiedene Modelle hinsichtlich ihres Preis-Leistungs-Verhältnisses und lese Kundenbewertungen, um die beste Wahl zu treffen.

Mit diesen Tipps kannst du sicherstellen, dass du den perfekten Dutch Oven für deine kulinarischen Abenteuer findest.

Den Dutch Oven richtig einbrennen

Die meisten gusseisernen Töpfe kommen heutzutage schon werksmäßig eingebrannt zu dir nach Hause. Sollte das aber mal nicht der Fall sein, ist es wichtig, den Dutch Oven vor dem ersten Gebrauch einzubrennen. Dafür kannst du den Feuertopf ein einziges Mal mit Spülmittel reinigen und dann mit klarem Wasser ausspülen. Wenn alles getrocknet ist, fettest du Feuertopf und Deckel mit Pflanzenöl ein. Das Einbrennen funktioniert im Backofen ebenso gut wie in einem geschlossenen Grill. Wichtig ist nur, dass du auf ungefähr 220 Grad Celsius kommst. Stelle dann den Dutch Oven mit dem Deckel nebeneinander auf ein Rost. Nach jeweils 45 Minuten von jeder Seite ist das Öl fertig eingebrannt. Zum Schluss kannst du den Bräter noch einmal mit Öl einreiben und mit einem Lappen polieren. Einen besonders großen Feuertopf kannst du auch im Freien über der Glut einbrennen. Achte dabei allerdings darauf, die Teile regelmäßig zu wenden.

Die magische Kraft der Patina

Alle, die über längere Zeit mit gusseisernem Kochgeschirr gearbeitet haben, wissen genau, was das bedeutet. Wenn sich der Boden langsam braun färbt und das Essen von Mal zu Mal besser schmeckt, liegt das an der Patina. Im Grunde ist das nichts anderes als eingebranntes Fett. Aber dieses Fett ist gut und hilfreich. Nicht nur beschert es dem Dutch Oven einen natürlichen Antihaft-Effekt, sondern dem Gargut ein unvergleichliches Aroma. Da sich eine solche Patina erst über einige Jahre entwickelt, muss sie entsprechend gepflegt werden. Kurz gesagt bedeutet das: Finger weg vom Spülmittel! Seife ist fettlösend und würde die Patina mit nur einer Reinigung zerstören. Besser ist eine hartborstige Bürste und warmes Wasser direkt nach der Nutzung.

Die richtige Pflege des Dutch Oven

Bei guter Pflege ist ein Dutch Oven nahezu unverwüstlich. Einige Feuertöpfe sind bereits seit Jahrhunderten in Verwendung und noch immer Gebrauchsfähig. Sollte der gusseiserne Topf für den Grill doch einmal rosten, so kannst du ihn problemlos wieder freibrennen, säubern und neu wieder einbrennen. Dadurch wird er wieder wie neu.

Die regelmäßige Reinigung des Dutch Oven Topfes ist dann im Alltag denkbar einfach. Für die Reinigung reichen heißes Wasser und ein nichtmetallischer Spatel zum Auskratzen der eventuell eingebrannten Essensreste vollkommen aus. Nach der Reinigung kannst du den Feuertopf nach Bedarf auch einfach nochmal einbrennen. Du solltest aber auf keinen Fall Seife oder Spülmittel zur Reinigung deines gusseisernen Topfes verwenden. Diese greifen die Patina an und können sich im Metall ablagern. Das stört bei der erneuten Verwendung den Geschmack.

Wenn du den Dutch Oven wegräumst, achte darauf, den Deckel für eine gute Luftzirkulation stets ein wenig offen stehen zu lassen. Das kannst du z.B. tun, indem du ein gefaltetes Blatt Küchenrolle zwischen den Deckel und den gusseisernen Topf steckst. So vermeidest du, dass die Patina ranzig wird. Um Korrosion zu vermeiden, solltest du deinen Feuertopf außerdem trocken lagern.

Dutch Oven auf dem Grill

Wenn du offenem Feuer im heimischen Garten skeptisch gegenüberstehst, kannst du den Dutch Oven auch auf dem Grill benutzten. Grundsätzlich kann ein solcher Topf auf jedes Gerät gestellt werden, auf das er passt. Achte aber darauf, dass die Füße auf dem Grillrost teilweise sehr wackelig stehen können. Das volle Potenzial des Dutch Oven entfaltet sich eingebettet in Briketts, die eine lange, gleichbleibende Hitze abgeben. Genau wie beim Lagerfeuer kann auch auf dem Grill Kohle oben auf den Deckel gelegt werden, um eine Ober-/Unterhitze zu erzeugen. Ähnliches geht mit einem Kugelgrill, bei dem die Temperatur im Innenraum gleichmäßig auf den Dutch Oven einwirken kann. Einige Grill-Hersteller haben sogar spezielle Grills für die Nutzung von Dutch Ovens entwickelt. Der Weber Master Touch Holzkohle Kugelgrill zum Beispiel bietet eine gute Qualität und passgenaue Einsparung im Grillrost, um einen Dutch Oven einzusetzen.

Unzerstörbar – Mit der richtigen Pflege sind Dutch Ovens für die Ewigkeit

Grundsätzlich ist Gusseisen ein robustes und pflegeleichtes Material, das über Generationen hinaus halten kann. Trotzdem solltest du einige Pflegehinweise beachten, damit dir dein Dutch Oven lange erhalten bleibt. Ob du die Patina pflegst oder nicht, ist letztendlich Geschmacksache und hat nichts mit der Langlebigkeit des Feuertopfes zu tun. Eine Fettschicht auf dem Eisen sorgt allerdings dafür, dass sich kein Rost bildet. Wenn du deinen Dutch Ofen also mit Spülmittel reinigen möchtest, solltest du den gesamten Topf im Anschluss mit Pflanzenfett einölen. Beim Grillen selbst solltest du darauf achten, dem Material keine Temperaturschocks auszusetzen. Lass den Topf also am besten abkühlen, bevor du ihn mit kaltem Wasser ausspülst. Das Material könnte sich sonst verziehen. Wenn du dich zusätzlich an die vom Hersteller angegebenen Pflegehinweise hältst, wird dein Dutch Oven eine Ewigkeit halten.