Startseite » Grillratgeber » Direktes und indirektes Grillen: Das musst du wissen

 

Wir alle lieben es zu grillen – die Kunst, Fleisch, Fisch und Gemüse in eine köstliche Mahlzeit zu verwandeln, die Familie und Freunde gleichermaßen begeistert. Doch um wirklich perfekte Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig, die verschiedenen Grillmethoden zu verstehen und zu beherrschen. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du das Beste aus deinem Grill herausholen kannst – sei es durch direktes oder indirektes Grillen.

Was ist direktes Grillen?

Beim direkten Grillen garst du das Grillgut direkt über der offenen Flamme. Dabei nutzt du die hohen Temperaturen von bis zu 250 Grad Celsius und eine kurze Garzeit. Das direkte Grillen eignet sich besonders für das Angrillen oder Speisen mit einer kurzen Garzeit. Da das Grillgut jedoch schnell gar wird und ebenso schnell anbrennen kann, solltest du deinen Grill immer gut im Auge behalten, damit nichts anbrennt. Da sich beim direkten Grillen die Poren des Fleischs sofort verschließen, bleibt der Fleischsaft im Inneren erhalten. Steaks und Koteletts bleiben dadurch schön saftig und erhalten schmackhafte Röstaromen.

Beim direkten Grillen lassen sich besonders gut dünne Lebensmittel mit einem geringen Wasser- und Zuckeranteil zubereiten. Das sind zum Beispiel Steaks, Fisch, Gemüsespieße oder auch empfindliche Lebensmittel.

Was ist indirektes Grillen?

Beim indirekten Grillen garst du die Speisen auf der kühleren Seite des Grills mit Temperaturen von bis zu 100 Grad Celsius. Dabei liegen Fleisch und Gemüse nicht direkt über der Glut, sondern etwas versetzt davon. Besonders wenn der Grill geschlossen ist, funktioniert das indirekte Grillen wie ein Backofen. Dadurch braucht Essen, das indirekt gegrillt wird, meist länger, bis es gar ist.

Besonders dickeres Grillgut oder auch Lebensmittel mit einem hohen Zuckeranteil sind gut geeignet für das indirekte Grillen. Das sind oft größere Bratenstücke, Rippchen oder auch Hähnchen.

Was ist der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen?

Das direkte und das indirekte Grillen unterscheiden sich stark. Beim direkten Grillen ist die Hitze hoch und die Speisen werden schnell gar. Beim indirekten Grillen wird das Essen eher langsam und über niedriger Hitze zubereitet. Das ist mit dem Garen im Backofen vergleichbar. Welche Grillmethode die richtige ist, hängt oft auch davon ab, welche Masse die Speisen haben. Besonders praktisch ist, dass viele Grills beide Zubereitungsarten ermöglichen. Das ist gut, wenn du Speisen mit unterschiedlichen Garzeiten zubereiten möchtest.

Tipps für das direkte Grillen auf dem Holzkohlegrill

Um die optimale Hitze für das direkte Grillen zu erreichen, ist eine gleichmäßige Glut von entscheidender Bedeutung. Nachdem du deinen Grill für etwa 10 bis 15 Minuten vorgeheizt hast, platzierst du das Grillgut direkt über der Glut. Dabei solltest du darauf achten, den Deckel geschlossen zu halten, um die Hitze zu bewahren und das Grillgut gleichmäßig zu garen. Für ein perfektes Branding drehst du das Grillgut nach etwa einer Minute um 45 Grad und wenden es nach weiteren 60 Sekunden. Auf diese Weise entsteht ein appetitliches Rautenmuster, das nicht nur gut aussieht, sondern auch den Geschmack intensiviert.

Die Vorteile des direkten Grillens:

  • Schnelle Garzeiten
  • Saftige Ergebnisse
  • Appetitliche Kruste

Die Technik des indirekten Grillens

Für das indirekte Grillen benötigst Du einen Grill mit Deckel, zum Beispiel einen Kugelgrill. Als Hitzequelle eignen sich Holzkohle oder Gas besonders gut. Für das indirekte Grillen mit Holzkohle verteilst du diese an einer oder beiden Seiten des Grills und zündest sie an. Anschließend kannst du dein Grillgut abseits der brennenden Grillkohle, und damit weg von der direkten Hitze, auf dem Grillrost platzieren. Wenn du einen Gasgrill für indirektes Grillen verwendest, zündest du einfach nur den Brenner auf einer Seite an und platzierst dein Fleisch und Gemüse auf der anderen Seite.

Die Vorteile des indirekten Grillens

  • Schonende Zubereitung
  • Saftige Ergebnisse
  • Intensives Aroma

Praktische Tipps für das indirekte Grillen

Damit deine Grilltechnik beim nächsten Grillabend von Erfolg gekrönt ist, haben wir einige praktische Tipps für das indirekte Grillen gesammelt:

  • Vorbereitung: Sorge dafür, dass Dein Grill sauber ist. Achte bei der Verwendung von Holzkohle darauf, dass die Kohlen gleichmäßig glühen, bevor Du beginnst.
  • Durchführung: Kontrolliere regelmäßig die Temperatur im Grill und passe sie bei Bedarf an. Für langsam gegartes Grillgut ist Geduld gefragt – öffne den Deckel so selten wie möglich, um die Hitze konstant zu halten. Einer der häufigsten Fehler beim indirekten Grillen ist die Ungeduld. Ein ständiges Öffnen des Grilldeckels lässt Hitze entweichen und verlängert die Garzeit. Ein weiterer Fehler ist die falsche Platzierung des Grillguts. Stelle sicher, dass es wirklich nicht direkt über der Hitze liegt, um ein Verbrennen zu vermeiden.
  • Nachbereitung: Lasse das Grillgut nach dem Garen ein paar Minuten ruhen, bevor Du es anschneidest. Dies hilft, die Säfte im Fleisch zu bewahren.

Die perfekte Kombination: Direktes und indirektes Grillen

Für viele Grillfans ist die Kombination aus direktem und indirektem Grillen die ultimative Lösung. Bei der 50/50 Grillmethode wird zunächst eine Hälfte des Grills direkt befeuert, um das Grillgut kräftig anzubraten und ihm ein schönes Branding zu verleihen. Anschließend wird das Fleisch auf die indirekte Seite des Grills gelegt und dort schonend zu Ende gegart. Diese Methode ermöglicht es, die Vorteile beider Techniken zu nutzen und ein perfektes Grillergebnis zu erzielen.

Rückwärtsgrillen: Das Beste aus beiden Welten

Rückwärtsgrillen ist eine raffinierte Technik, bei der das Grillgut zuerst bei niedrigen Temperaturen indirekt gegart wird, bevor es kurz auf direkter Hitze gegrillt wird, um eine knusprige Kruste zu erzeugen. Diese Methode eignet sich besonders gut für dicke Steaks, Braten oder ganze Hähnchen. Indem du das Grillgut zuerst langsam gart, behält es seine zarte Textur und Saftigkeit, während die abschließende direkte Hitze für eine perfekte Kruste sorgt.

Richtwerte für die perfekte Grillzeit

Damit du immer genau weißt, wie lange dein Grillgut braucht, hier einige Richtwerte: Ein ganzes Hähnchen benötigt bei indirekter Hitze etwa 50 bis 60 Minuten, während eine ganze Pute bei gleicher Temperatur etwa 3 bis 4 Stunden benötigt. Kleiner Fisch ist bereits nach 20 Minuten indirektem Grillen verzehrfertig, während Spareribs bei niedriger Hitze etwa 4 bis 5 Stunden benötigen. Vergiss nicht, rechtzeitig mit dem Grillen zu beginnen, damit deine Gäste nicht hungrig warten müssen!

 

Egal, ob du dich für direktes, indirektes oder sogar rückwärts Grillen entscheidest – mit diesen Tipps und Tricks wirst du zum Grillmeister in deinem Garten. Genieße die Zubereitung und vor allem: Lass es dir schmecken!