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Für eingefleischte Grill-Liebhaber ist die Sizzle Zone beim BBQ ein Muss. Sie eignet sich zum scharfen Anbraten von Grillgut. Hier erfährst du, wie die Sizzle Zone funktioniert und was du beachten musst.

Was ist eine Sizzle Zone?

Die Sizzle Zone bezeichnet beim Grillen einen Hochtemperatur-Bereich mit über 800 Grad Celsius. Der englische Begriff Sizzle steht dabei für Brutzeln – denn diese bestimmte Zone beim Gasgrill eignet sich zum scharfen Anbraten von Grillgut. Die Bezeichnung hat der kanadische Grill-Hersteller Wolf Steel Ltd. mit der Marke Napoleon ins Leben gerufen. Die Firma stellt Grillgeräte der Premiumklasse her. Aber mittlerweile gibt es die Sizzle Zone auch bei anderen Herstellern von Gasgrills. Unter Grillexperten ist sie auch unter der Bezeichnung Infrarotbrenner bekannt.

Wie funktioniert die Sizzle Zone?

Die Sizzle Zone, auch bekannt als Keramikbrenner, ist kein gewöhnlicher Teil des Grills. Sie erzeugt Temperaturen von über 800 Grad, was eine rasante Zubereitung der Speisen ermöglicht und gleichzeitig für intensiven Geschmack sorgt. Durch die extreme Hitze entstehen Röstaromen in Hülle und Fülle, während das Fleisch nur kurz der Flammen ausgesetzt wird, um seine Saftigkeit zu bewahren. Die Sizzle Zone arbeitet mit einer besonderen Art der Wärmeerzeugung: Grillgut brutzelt mithilfe von Infrarotstrahlung. Es handelt sich also um reine Strahlungswärme, die für sich für das Anbraten des perfekten Steaks eignet. Bei dieser Garmethode gelangt Gas in den Brennraum und verbrennt dort. Das Gas strömt dabei durch einen Keramik-Block, der mit vielen Flammenauslässen ausgestattet ist. Keramik hat die Eigenschaft, dass es viel Wärme aufnehmen und abstrahlen kann. Der Keramik-Block heizt sich also auf über 800 Grad auf und gibt die Hitze in Form von Infrarotwärme an das Fleisch auf dem Rost weiter. Ansonsten würde das Fleisch durch die direkten Flammen, die bei einem Gasbrenner entstehen, sofort verbrutzeln.

Wie kannst du Grillgut mit der Infrarot-Sizzle-Zone braten?

Das Grillen auf der Sizzle Zone mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, doch mit ein paar einfachen Schritten ist selbst ein Anfänger in der Lage, ein perfektes Steak zu zaubern. Wichtig ist, die Sizzle Zone zunächst auf höchster Stufe vorzuheizen und das Grillgut trocken und unmariniert aufzulegen. Mit dem Brenner kannst du alle Grillprodukte schnell zubereiten, die du auch auf einem normalen Gasgrill brutzeln kannst. Das sind beispielsweise SteaksBurger und Fisch. Vor allem bei der Zubereitung von Steaks bekommst du gute Ergebnisse, denn in kurzer Zeit erhältst du dadurch die gewünschten Röstaromen. Für die perfekte Kruste kannst du zusätzlich eine Griddle Platte verwenden. Das ist eine Gusseisenplatte, die du auf den Rost der Sizzle Zone legst. Achte darauf, dass noch Luft an die Sizzle Zone kommt. Nachdem du die Platte fünf Minuten vorgeheizt hast, kannst du das Fleisch jeweils von jeder Seite eine Minute grillen. Aber Vorsicht bei sehr fettigem Fleisch: Vermeide unbedingt, dass Fett in die Sizzle Zone tropft, denn sonst entsteht ein massiver Fettbrand und die Flammenauslässe können teilweise verstopfen.

Wie bereitest du den Sizzle-Brenner vor?

Bevor du dein Steak auf den Grill legst, solltest du den Brenner für etwa fünf Minuten vorheizen. Die Hitze ist zwar sofort bemerkbar, dennoch braucht es seine Zeit, bis die Temperatur wirklich erreicht ist. Dann kannst du ein Stück Fleisch nach dem anderen brutzeln. Du kannst die Temperatur aber auch über einen Regler nach unten korrigieren, wenn du beispielsweise Hähnchenfleisch oder ein dünnes Steak grillen möchtest.

Welcher Rost ist die richtige Wahl?

Günstigere Modelle, wie beispielsweise der Napoleon Rouge 425 SE oder der Rouge 525 XT, verfügen in der Regel über einen Gussrost. Bei Premium-Modellen handelt es sich meistens um einen Edelstahl-Gasgrill. Edelstahl erhitzt sich jedoch nicht so schnell wie Gusseisen. Das Branding und Grillmuster bekommst du mit einem Gussrost besser hin. Hier ist aber das Problem, dass die Patina, die schützende Fettschicht, bei hohen Temperaturen dünner werden kann. Dann bäckt das Grillgut unter Umständen schnell am Rost an, wenn es nicht genügend eingeölt ist. Es gibt aber auch hochwertigere Gusseisen-Roste, die mit einer Porzellan-Beschichtung ausgestattet sind. Edelstahl ist wesentlich pflegeleichter, da eine Patina oder ein anderer Rostschutz nicht benötigt wird. Letztendlich liegt die Entscheidung bei dir, welches Modell die bessere Wahl ist.

Was sind die Vorteile und Nachteile eines Gasgrills mit Sizzle-Funktion?

Eine Sizzle Zone hat viele Vorteile:

  • Schnelleres Anbraten: Mit dem Infrarot-Brenner erreichst du extrem hohe Brattemperaturen. Das Grillgut ist schnell zubereitet, bleibt aber dennoch saftig. Denn Vitamine, Aromen und Säfte können sich kaum verflüchtigen.
  • Kürzere Zubereitungszeit: Aufgrund der starken Hitze erfolgt die Zubereitung bis zu viermal schneller als bei einem normalen Grill. Auch zum Aufheizen braucht der Brenner nicht so lange.
  • Niedriger Energieverbrauch: Infrarotbrenner verbrauchen weniger Energie als andere Gasgrills. Dadurch kannst du auch Geld sparen, da du weniger Gas benötigst.
  • Selbstreinigend und wartungsarm: Speisereste, die von den Grillstäben in Richtung Sizzle Zone tropfen, verpuffen auf dem Weg dahin. Bleiben doch Ablagerungen zurück, kannst du diese mithilfe von Gasgrill-Pyrolyse entfernen.
  • Flexibel: Bei einem Gasgrill mit separater Sizzle Zone kannst du dennoch außerhalb dieses Bereiches bei niedrigeren Temperaturen grillen und Speisen zubereiten.

Das sind die Nachteile:

  • höherer Anschaffungspreis: Ein Grill mit einer verbauten Sizzle Zone ist deutlich teurer.
  • Sicherheitsrisiko: Du musst aufpassen, dass es nicht zu einem starken Fettbrand kommt. Zudem ist das Gehäuse durch die hohen Temperaturen sehr heiß. Deswegen solltest du in jedem Fall mit Grillhandschuhen arbeiten. Zudem musst du bei der Handhabung weitere Dinge beachten, damit du möglichst lange Freude beim Grillen hast.

Sizzle Zone: ja oder nein?

Die Sizzle Zone ist dafür geeignet, um bei extrem hohen Temperaturen saftige Steaks, Hamburger und andere Fleischsorten zuzubereiten. Zudem bekommst du damit eine perfekte Kruste hin. Anders als bei einem Holzkohlegrill kannst du die Infrarotwärme besser regulieren. Je nachdem, welche Ansprüche du beim Grillen hast, solltest du entscheiden, ob ein Infrarotbrenner für dich sinnvoll ist.