Startseite » Grillratgeber » Stockbrot – eine Kindheitserinnerung mit Kultfaktor

 

Du erinnerst dich bestimmt – Stockbrot war der Lagerfeuer-Klassiker an warmen Sommerabenden. Die Kindheitserinnerung vieler, welche auch als Knüppelkuchen oder Knüppelteig bekannt ist, verdient eindeutig ein Revival.

Was ist Stockbrot?

Stockbrot ist eine Brotsorte, die zumeist aus Hefeteig besteht. Häufig wird das Stockbrot auch als Knüppelkuchgen bezeichnet. Dabei ist sowohl süßer als auch herzhafter Teig eine gängige Variante des Klassikers. Der fertige Stockbrotteig wird spiralförmig um einen Ast beziehungsweise Stock gewickelt und über der Glut eines Lagerfeuers ausgebacken. Besonders Kinder lieben Knüppelkuchen. Doch auch Erwachsene haben Freude daran, in geselliger Runde am Feuer zu sitzen und das beliebte Brot zu backen.

Grillpartys, Abende im Ferienlager, Osterfeuer und Familienfeiern sind klassische Veranstaltungen, bei denen Knüppelteig zubereitet wird. Ganz besonders gut eignet sich das Stockbrot aber auch bei Kindergeburtstagen, zum Beispiel als krönender Abschluss. Im Grunde braucht es aber keinen Anlass, um den beliebten Klassiker herzustellen.

Der Perfekte Stockbrotteig

Stockbrot wird traditionell aus einem einfachen Hefeteig zubereitet. Die Zutaten sind einfach:

  • Mehl,
  • frische Hefe oder Trockenhefe,
  • Salz,
  • Zucker
  • und lauwarmes Wasser.

Damit der Teig schön aufgeht und luftig wird, empfehlen wir, ihn an einem warmen Ort gehen zu lassen. Nach dem Gehen wird der Teig gut durchgeknetet, in kleine Portionen auf die Stöcke gesteckt und über die Glut gehalten. Das Ergebnis? Ein unvergleichliches Geschmackserlebnis!

Stockbrot-Rezepte für jeden Geschmack

Grundrezept für schnelles und leckeres Stockbrot

Das Grundrezept für das ganz klassische Stockbrot ist unkompliziert und schnell umgesetzt. So können sich auch Kinder ganz einfach an der Zubereitung beteiligen. Da es sich beim Knüppelteig um einen neutralen Hefe-Teig handelt, lässt sich dieser super variieren und an den individuellen Geschmack der Gäste anpassen.

Stockbrot-Teig-Rezept

Zubereitungszeit 40 Minuten

Portionen 6

Zutaten

  • 250g Mehl
  • 1Päckchen Trockenhefe alternativ 20 g frische Hefe
  • 0,5TL Salz
  • 2EL Pflanzenöl B. Olivenöl
  • 200 ml Milch
  • 230 ml lauwarmes Wasser

Zubereitung

  1. Mehl, Hefe, Milch und Wasser in einer ausreichend großen Schüssel miteinander vermengen. Bei der Verwendung von frischer Hefe vorerst lediglich Mehl und Salz vermengen. Die frische Hefe stückchenweise und unter Rühren im lauwarmen Wasser auflösen und anschließend zum Mehl geben.
  2. Das Pflanzenöl hinzufügen und das Ganze etwa zehn Minuten lang zu einer glatten Masse verkneten.
  3. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 30 – 40 Minuten lang gehen lassen.
  4. In der Zwischenzeit können die Stöcke vorbereitet werden. Mit einem scharfen Messer wird das Ende der Stöcke von der Rinde befreit. An dieser Stelle wird später der Teig aufgewickelt.
  5. Den Knüppelteig für etwa 10 bis 15 Minuten über dem offenen Lagerfeuer oder Grill knusprig backen.

Unser Tipp:

Ist die Masse zu fest, gib am besten noch ein wenig Flüssigkeit dazu. Wenn die Masse zu klebrig ist, fehlt es an Mehl. Hefe mag es warm, aber nicht heiß. Daher sollte die Flüssigkeit lauwarm sein. Beim Gehenlassen der Masse sollte daher auf eine angenehm warme Temperatur geachtet werden. Ein feuchtes Tuch über der Schüssel verhindert das Austrocknen.

Rezept für Stockbrotteig ohne Hefe

Du hast gerade keine Hefe zur Hand oder möchtest sie beispielsweise aufgrund von Unverträglichkeiten nicht verwenden? Kein Problem – das folgende Rezept bietet dir eine leckere Alternative ganz ohne Hefe:

Zubereitungszeit 30 Minuten

Portionen 6

Zutaten

  • 150 g Magerquark
  • 6 EL Öl
  • 1 Ei (Klasse M)
  • 1 TL Salz
  • 250 g Mehl
  • 2 TL Backpulver

Zubereitung

  1. Zu Beginn Quark, Öl, Ei und Salz in eine Schüssel geben und verrühren.
  2. Mehl und Backpulver miteinander vermengen, zu dem Quark-Öl-Teig hinzugeben und zu einem glatten Teiggemisch verkneten. Die Masse zu einer Kugel formen und in Frischhaltefolie wickeln. Das Ganze für 15 Minuten kalt stellen und anschließend zu tennisballgroßen Stücken formen. Daraus dann jeweils etwa 20 cm lange Stränge bilden und spiralförmig um die Stöcke schlingen.

Stockbrot-Variationen – Tolle Rezepte

Bei den Variationsmöglichkeiten sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hier ist alles erlaubt, was schmeckt. Aus einem Teig lassen sich mehrere Varianten zaubern, indem er in mehrere Portionen eingeteilt wird. In die einzelnen Portionen können zum Beispiel Kräuter wie Oregano, Thymian oder Basilikum eingearbeitet werden. Doch auch kleine Gemüsewürfel oder Knoblauch sind leckere Komponenten für den Knüppelbrotteig. All jene, die es lieber süß mögen oder einen Nachtisch für gesellige Grillabende suchen, finden auch Gefallen an süßem Stockbrot. Dafür fügen große und kleine Bäcker der Masse einfach nach Belieben Zucker, Vanillezucker, Honig oder Sirup bei.

Rezept: Gefülltes Stockbrot

Zubereitungszeit 30 Minuten

Portionen 6

Zutaten

Für den Teig:

  • 250g Mehl
  • 1Päckchen Trockenhefe, alternativ 20 g frische Hefe
  • 0,5TL Salz
  • 2EL Pflanzenöl B. Olivenöl

Für die Füllung (nach Belieben):

  • 1 Packung Salami
  • 1 Packung Schinken
  • 1 Packung Mozzarella
  • Rucola
  • Cocktailtomaten oder getrocknete Tomaten
  • Parmesan
  • Thunfisch
  • 1 Zwiebel (in Ringen geschnitten)
  • 1 Packung geriebener Emmentaler
  • Spinatblätter
  • Fetakäse

Zubereitung

  1. Für dieses Stockbrot-Rezept den Teig wie im Stockbrot-Grundrezept zubereiten.
  2. In der Zwischenzeit können die Stöcke vorbereitet werden. Die Anleitung dazu findest du im Stockbrot-Grundrezept.
  3. Die Arbeitsfläche mit ein wenig Mehl bestäuben und den Teig im Anschluss zum Beispiel mit Hilfe eines Teigschabers darauf platzieren. Den Teig in sechs Stücke einteilen und zu etwa 30 x 20 cm großen Fladen ausrollen. Mit einer der in den Zutaten aufgeführten Komponenten belegen. Natürlich sind die Rezept-Variationen auch beliebig abwandelbar. Das letzte Viertel des Fladens wird frei gelassen und vor dem Aufrollen auf den Stock mit etwas Wasser bepinselt.

Tipps für den perfekten Stockbrotteig

Unser frischer Hefeteig sorgt für ein einzigartiges Geschmackserlebnis. Egal ob per Hand oder mit der Küchenmaschine geknetet, entscheidend ist ein geschmeidiger Teigball. Der richtige Einsatz von Zucker, die Verwendung von lauwarmem Wasser und die optimale Umgebung für das Gehenlassen sind entscheidende Schritte für das perfekte Ergebnis.

Wie lange ist Knüppelteig haltbar?

Wenn am Tag der Veranstaltung nur wenig Zeit für Vorbereitungen ist, ist das kein Problem. Der Knüppelteig hält sich im Kühlschrank etwa 24 Stunden lang. Der Teig muss vor der Aufbewahrung im Kühlschrank nicht zwangsläufig an einem warmen Ort gehen, sondern kann sofort in den Kühlschrank wandern. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass der Teig ausreichend Platz zum Aufgehen hat.

Die Masse sollte vor dem Einfrieren mit etwas Mehl bestäubt in eine Gefrierdose gefüllt werden. Tiefgefroren bei minus 18 Grad Celsius hält sich der Knüppelteig sogar bis zu fünf Monate. Vor der Weiterverarbeitung benötigt er eine Nacht im Kühlschrank sowie weitere ein bis zwei Stunden, um aufzutauen.

Welches Holz eignet sich für mein Stockbrot?

Für Knüppelkuchen eignen sich ausschließlich Äste von ungiftigen Bäumen. Besonders beliebt sind Haselnussstöcke, aber auch Buchen- oder Weidenäste sind möglich. Nadelhölzer sollten nicht genutzt werden, da sie sehr leicht brennen. Ob du die Zweige im eigenen Garten sammelst oder beim Gärtner abholst, hängt von den Gegebenheiten vor Ort ab. Eine gemeinsame Wanderung durch den Wald ist eine schöne Möglichkeit, um die Gehzeit des Hefeteigs zu überbrücken. Anschließend entfernt ihr die Rinde am vorderen Ende des Zweiges und spitzt das Ende etwas an.

Knüppelteig backen: So gelingt’s

Für knusprigen Knüppelkuchen halten alle Beteiligten den Stock mit dem spiralförmig aufgewickelten Teig über die Glut des Lagerfeuers. Die Spitze des Stockes sollte mit Teig bedeckt sein, damit sie nicht anbrennt. Halte das Stockbrot nicht direkt in die Flammen, sondern etwa 20 Zentimeter über die Glut. Andernfalls verbrennt es äußerlich schnell, ohne im Inneren bereits durchgebacken zu sein. Zudem musst du den Stock regelmäßig drehen, damit das Brot von allen Seiten knusprig braun wird. Nach zehn bis 15 Minuten ist das Brot fertig gebacken und muss anschließend noch etwas auskühlen. Wer keine Möglichkeit für ein offenes Feuer hat, nutzt alternativ den Grill oder eine Feuerschale.

Was mache ich mit Knüppelteig-Resten?

Die Reste können beispielsweise eingefroren und später wiederverwendet werden. Es gibt viele tolle Möglichkeiten, die Knüppelteig-Reste zu verwerten. Aus dem restlichen Teig können zum Beispiel Brötchen, Pizzateig oder Fladenbrot gebacken werden.

Ein gemütlicher Lagerfeuer-Abend mit dem beliebten Knüppelteig ist und bleibt ein Klassiker. Wir wünschen dir viel Spaß beim Ausprobieren der Rezepte!